Aldehydgrün brachte 1864 den Farbwerke Hoechst den Durchbruch. Die erste grüne Anilinfarbe entwickelte zwar ein französischer Chemiker, aber Eugen Lucius entdeckte bei Versuchen mit Leder für die flüssige Farbe ein neues Verfahren und eine neue Handelsform. Der Ledergerbstoff Tannin sorgte dafür, dass sich der Farbstoff in der Lösung absetzte. Der kaufmännische Leiter des Werks erkannte das Potential der Farbpaste und brachte sie zu den Seidenfärbern nach Lyon. Das erste Kleid, so schrieben die Farbwerke zum 75jährigen Jubiläum, soll die Kaiserin Eugenie von Frankreich in der Oper getragen haben. Sicher ist, gefärbte Stoffe behielten auch im Gaslicht ihre strahlendes Grün und eine neue Modefarbe ging um die Welt.