Smalte war im 17. und 18. Jahrhundert bis zur Entdeckung des künstlichen Ultramarins das wichtigste Blaupigment. Großen Bedarf hatten Tuch- und Papierfabriken, die damit den Gelbstich aus Leinen und Papier vertrieben. Mit dem beständige Pigment gab es dann auch blaue Holzanstriche und Verputze sowie erschwingliche Öl- und Aquarellfarben. Die hessische Smalte-Produktion gewann erst ab 1784 unter dem Direktor der Berg- und Salzwerke, Freiherr Waitz von Eschen, an Bedeutung. Er förderte Werke in Karlshafen, der nördlichsten Gemeinde Hessens und in Schwarzenfels bei Schlüchtern. Der Rohstoff, das Kobalterz, stammte aus Bergwerken in Richelsdorf bei Bebra und aus Biebergmünd, am südlichen Spessartrand. Das Blaufarbenwerk in Karlshafen produzierte 1843 noch 1600 Zentner Smalte im Jahr. Schwarzenfels kam sogar auf eine Jahresproduktion von 20.000 Zentnern.