Aus dem Boden in Hallen und Kirchen: Lahnmarmor

Ein hessischer Werkstein erlangte wegen seiner Farbenvielfalt Weltruhm. Vom Empire State Building in New York bis zum Moskauer Kreml – der Lahnmarmor kleidet viele Prachtbauten der Welt aus. In Deutschland ziert er hunderte von Kirchen, öffentliche und private Gebäude. Seit dem 16. Jahrhundert waren gut 100 Steinbrüche entlang der Lahn zwischen Diez und Wetzlar aktiv. Steinmetze nennen das Material wegen der Marmorierung und Polierfähigkeit Marmor. Für Geologen ist es ein Kalkstein, der im Devon vor ca. 350 Millionen Jahren aus riffbildenden Organismen entstanden ist. Die Schichtungen der Riffablagerungen und die verschiedenen Fossilien bringen die Strukturen in das Gestein. Farbtöne von gelb, braun bis tiefrot gehen auf Eisenverbindungen zurück, während Kohlenstoffeinlagerungen das Gestein schwarz und grau färben.