Kassler Braun und die Farbenfabrik Habich in Nordhessen

Seit 1785 Jahren produziert ein Familienbetrieb in Nordhessen Farbmittel. Im 19. Jahrhundert kam das Kasslerbraun hinzu. Aus einem eigenen Bergwerk im Rheinhardswald kam nicht nur die energieliefernde Braunkohle, sondern auch eine feinerdige Schmier- oder Farbkohle. Diese verwitterte und mit Huminsäuren durchsetzte Braunkohle wird getrocknet und zu Kasslerbraun gemahlen. Als Nussbeize färbt und stabilisiert es Packpapier. Der Kunststoff Bakelit bekam damit seine schwarzbraune Farbe. Die guten Lasureigenschaften und der satte Braunton machten es zu einem geschätzten Pigment in der Malerei und als Holzimitat. Der Farbton Kasslerbraun wird heute jedoch durch lichtbeständigere Pigmente erzeugt. Habich gab das Bergwerk 1970 auf. Die Firma spezialisierte sich auf die Präparation von Pigmenten für Kunststofffärbungen oder Markierungsfarben für Sportplätze, Schneefelder oder Forstwege.