Buttergelb – ein später Appell aus Wiesbaden

Mit dem Azo-Farbstoff Buttergelb bekamen Butter und Margarine eine schöne gelbe Farbe. Japanische Wissenschaftler erkannten 1931 seine krebserregende Wirkung. Insbesondere weil sich die krebserregende Substanz im Körper anreicherte, kam es 1939 in Deutschland zu einem nicht öffentlich gemachten Verbot. Butter und Margarine blieben aber mit pflanzlichen Zusätzen weiterhin gelb. Mit einer Nachfrage zur Verwendung von Buttergelb löste 1949 der Nobelpreisträger Adolf Butenandt auf einer Tagung der Internisten in Wiesbaden eine öffentliche Diskussion aus. Eine „Kommission zur Bearbeitung des Problems der krebsfördernden Wirkung von Farbstoffen in Lebensmitteln“ arbeitete zunächst auf das totale Verbot von gesundheitsschädlichen Lebensmittelzusätzen hin und lehnte Höchstgrenzen ab. Seit 1960 regelt das Lebensmittelrecht die zulässigen Zusatzstoffe und gibt ihre Anwendungs- und Mengenbegrenzungen an.